Leschkircher Heimattreffen

Bereits zum 15. Mal trafen sich am 20.September 2014 im Musik-Vereinsheim-Bissingen die Leschkircher zu ihrem Heimattreffen, das alle zwei Jahre stattfindet und diesmal unter dem Motto „Sich gemeinsam erinnern, die Gegenwart genießen und in die Zukunft blicken“ stand.

Beim Betreten des Vereinsheims konnten die Besucher die von Marianne Müller liebevoll zusammengestellte Ausstellung von sächsischen Trachtenteilen, Stickereien, Töpfereien und alten Websachen aus Siebenbürgen bestaunen.

Des Weiteren gab es eine Reihe aktueller Bilder aus Leschkirch mit Ansichten des frisch renovierten und mit bunten Ziegeln gedeckten Kirchturms und den von Unkraut und jeglichen Unrats gesäuberten Friedhof.

Traditionsgemäß begann das Treffen mit einem Gottesdienst, der von Pfarrer Bruno Fröhlich abgehalten wurde. Pfarrer Fröhlich ist Leschkircher und war extra zu diesem Ereignis aus Schäßburg/Rumänien angereist. Ein Bläserquintett und Lieder von der CD der „Leschkircher Liedertafel“ umrahmten den Gottesdienst.

Nach dem Mittagessen eröffnete Walter Theiss, 1. Vorsitzende der HOG Leschkirch e. V., die angekündigte Hauptversammlung der Gemeinschaft.

Er erteilte zunächst Alfred Mrass, dem Landesvorsitzenden der Siebenbürger Sachsen in Baden-Württemberg und stellvertretenden Bundesvorsitzenden der Siebenbürger Sachsen in Deutschland das Wort, der sich für die Einladung bedankte. In seinem Grußwort betonte Mrass, wie wichtig es sei die alten Kulturgüter in Siebenbürgen zu pflegen und für die Zukunft zu dokumentieren und freute sich über das Engagement der Leschkircher für den Erhalt ihrer Kirche. Er wünschte allen Leschkirchern „Nor de Gesangt“ und ein schönes, unvergessliches Heimattreffen.

Nach einem gemeinsamen Mittagessen folgte nun der Tätigkeitsbericht über die Aufgaben des Vorstandes in den letzten beiden Jahren. Walter Theiss hielt Rückblick und erinnerte an das erste Treffen vor 30 Jahren und das Motto von damals: das „Hier“ weiterentwickeln, das „Gestern“ bewahren. Zum Schluss dankte er den verantwortlichen Vorstandsmitgliedern für ihre hervorragende Arbeit.

Als nächstes großes Ziel kündigte er die Arbeit am Leschkircher Heimatbuch an. Wichtig sei auch, dass die Jugend mehr in die HOG-Arbeit eingebunden und gefördert würde.

Dann erteilte er den einzelnen Vorstandsmitgliedern das Wort, die über ihre jeweiligen Tätigkeiten berichteten.

Willi Konnerth, stellvertretender Vorsitzender, berichtete über die Friedhofspflege, Margarete Gabel über die Finanzen des Vereins, Marianne Müller über das Heimatblatt „Heimatglocke“ und Johann Fröhlich, Kassenprüfer, teilte mit, dass die Kasse geprüft und keine Unstimmigkeiten festgestellt worden wären. Damit wurde der alte Vorstand entlastet.

Margarete Gabel – Kassenwartin

Marianne Müller – Redaktion „Heimatglocke“

Johann Fröhlich, Kassenprüfer

Nachdem ein Schreiben des Landeskonsistoriums der Ev. Kirche A.B. in Rumänien an die HOG Leschkirch vorgestellt wurde, erfolgten die Neuwahlen des Vorstandes. Diese wurden von Georg Baumann geleitet.

Das bisherige, sehr gut funktionierende Vorstandsteam wurde wiedergewählt. Es besteht aus den geschäftsführenden Mitgliedern Walter Theiss (1. Vorsitzender) und Wilhelm Konnerth (Stellvertretender Vorsitzender) sowie Kurt Fröhlich, Grete Gabel (Kassenwartin), Marianne Müller (Redaktion „Heimatglocke“ und Heimatbuch), Gustav Müller (Öffentlichkeitsarbeit/Internet), Grete Krauss (Genealogie). Als Kassenprüfer wurden Johann Fröhlich und Emma Klöss wiedergewählt. Neue Schriftführerin ist Ute Tekeser. Zur Verstärkung der Redaktion wurden Irmgard Edling, Christine Fielk und Astrid Schwachoffer gewählt. Neu hinzu kam die Stelle der Jugendvertreterin, die mit Doris Konnerth besetzt wurde. Der gesamte Vorstand wurde mit einstimmiger Mehrheit wieder bzw. neu gewählt.

Neuer Vorstand

V. li. stehend: W. Konnerth, M. Gabel, A. Schwachoffer, U. Tekeser, W. Theiss, M. Krauss, M. Müller, I. Edling, K. Fröhlich. Kniend: Ch. Fielk. Es fehlen G. Müller und D. Konnerth

 

Walter Theiss dankte für das Vertrauen, dass dem Vorstand entgegen gebracht wurde. Er ist sich sicher, dass der neugewählte Vorstand auch weiterhin ernsthaft die gesteckten Ziele verfolgen wird und blickt voller Zuversicht in die Zukunft.

Gemäß dem für das Treffen gestellten Leitspruches folgte nun ein gemütliches Beisammensein bei Kaffee, Kuchen und Tanz. Dazu trugen Siggi und Walter bei, die bis in die späten Abendstunden zum Tanz aufspielten.

 

Für die Organisation dieses Treffens danken wir Walter Theiss. Er hatte das ganze Fest geplant und dafür gesorgt, dass wir einen schönen Tag miteinander verbringen konnten. Ein Dankeschön auch an all diejenigen, die bei der Vorbereitung und während des Treffens geholfen und zum sehr guten Gelingen unseres Festes beigetragen haben, insbesondere dem Wirtschaftsteam des MV Bissigen.

Marianne Müller

Fotos: Marianne Müller, Tilman Timm

Gruß des Landeskonsistoriums der Ev. Kirche A.B. in Rumänien

 

Gruß des Landeskonsistoriums der Ev. Kirche A.B. in Rumänien an die im Ausland lebenden Leschkircher zum Anlass des 15. Leschkircher Treffens am 20. September 2014 in Bietigheim:

Sehr geehrter Herr Vorsitzender, sehr geehrter Vorstand, liebe Schwestern und Brüder!

„Gott nahe zu sein ist mein Glück“ (Ps.73, 28)

Mit diesem Losungswort für das Jahr 2014 grüßen wir Euch seitens der Heimatkirche in Siebenbürgen zu Eurem Heimattreffen in Bietigheim-Bissingen ganz herzlich und erbitten dafür Gottes Beistand, gutes Gelingen und frohmachende Begegnungen.

Wir in Siebenbürgen wissen uns Euch Landsleuten in Deutschland verbunden, nachdem wir in Deutschland wie in Siebenbürgen die Nähe zu Gott mittels der Kirche immerfort leben, wie auch die Nähe zu unseren Nächsten in unserem Umfeld stets suchen. Was uns Evangelische Siebenbürger Sachsen ausmacht, ist der Drang und Hang zur Gemeinschaft. Dieses bedeutet, Gemeinschaft stiften, pflegen und fördern.  Dank dieses Gemeinschaftssinns haben wir uns unsere Identität durch die Geschichte hindurch bewahrt, können wir auch heute eine bedeutende Brückenfunktion in und zwischen der deutschen und rumänischen Gesellschaft wahrnehmen und für das morgige zusammenwachsende Europa einen einzigartigen christlich-gemeinschaftlichen, evangelisch-siebenbürgischen, nachbarschaftlich-verbindlichen Beitrag bringen.

Die Evangelische Kirche A.B. in Rumänien sieht sich auf diesen Weg gerufen und hat im letzten Jahr das Strategiekonzept für die nächsten zehn Jahre verabschiedet.

Dabei wird im geistlichen Bereich Wert auf die Förderung des Gemeindeaufbaus in den Stadtgemeinden gelegt, so dass die junge Generation und die rumänischen und aus dem deutschsprachigen Ausland Dazukommenden integriert werden bzw. die umsichtige geistliche und diakonische Betreuung der vielen und kleinen Diasporagemeinden gewährleistet wird.

Im Bereich der Strukturen und Ordnungen sind  besonders die Richtlinien für die Gründung von Gemeindeverbänden als lebensfähige Einheiten für die Zukunft anzusehen, so dass vier Gemeindeverbände schon entstehen konnten, als auch die Regelung der Mitgliedschaft von Ausländern in unserer Kirche. Hier geht es besonders darum, denen die eine enge Beziehung zur Heimatkirche und Heimatgemeinde haben, neben der Mitgliedschaft in einer Kirchengemeinde in  der Evangelischen Kirche in Deutschland, die Möglichkeit zu geben, eine Zweitmitgliedschaft in der Kirchengemeinde der Heimatkirche zu der ein starker Bezug besteht, zu beantragen. Wenn Ihr Euch in der Heimatgemeinde einbringen wollt, könnt Ihr das auf mancherlei Wegen tun, wie Heimattreffen vor Ort und Besuche organisieren, handwerkliche wie geistliche, diakonische, kulturelle oder finanzielle Unterstützung geben (siehe dafür die Webseite:  www.einsatz-in-siebenbuergen.eu ), aber nun  durch eine Sonder- oder Vollmitgliedschaft das Recht bekommen auch mitzureden und mit zu bestimmen. Wir hoffen dadurch, unsere Gemeinschaft über die Grenzen anzunähern und ihr eine gemeinsame Zukunftschance zu ermöglichen.

Nähere Informationen zur Mitgliedschaft, wie überhaupt über unsere Kirche, das Strategiekonzept, die neuesten Nachrichten u.v.a.m.  erhaltet Ihr von unserer Webseite:  www.evang.ro.

Im Bereich Kommunikation und Öffentlichkeitsarbeit haben wir durch die Überarbeitung und stete Aktualisierung unserer obigen Webseite, wie die Zusammenlegung der Kirchlichen Blätter und LandesKirchlichenInformation, die Ihr per Post oder Abonnement beziehen könnt, unser Erscheinungsbild nach außen professionalisiert. Durch das permanente Erscheinen von Beiträgen aus der Heimatkirche in der Siebenbürgischen Zeitung, die Abhaltung von jährlichen Konsultationen mit den siebenbürgisch-sächsischen Organisationen in Rumänien (das Deutsche Forum) und in Deutschland (Verband der Siebenbürger Sachsen, Sozialwerk, HOG-Verband, Gemeinschaft  der Siebenbürger Sachsen, Freundeskreis, Gemeinschaft der siebenbürgischen Pfarrer) und die verschiedenen gemeinsamen Tagungen, Aktionen, Projekte und Besuche sind wir über die Grenzen ein gutes Stück im Einander Verstehen, Beistehen und gemeinsamen Handeln nähergekommen. Das wollen wir auch weiterhin intensivieren.

Im Bereich Kulturerbe sind wir im Gespräch mit dem Siebenbürgisch Sächsischen Kulturrat und andern kompetenten Stellen, einen Masterplan zum Erhalt des Kulturerbes zu entwickeln. Die Inventarisierung, das Erstellen einer Datenbank zu allen Kirchenburgen und kirchlichem Eigentum, die Priorisierung des Kulturguts, Restaurierungsmaßnahmen  und Nutzungskonzepte erarbeiten zeigen die Fülle der Aufgabe an. Bis dahin sind wir jedoch nicht untätig: Das EU-Kirchenburgenprojekt ist gut abgeschlossen und 18 Kirchenburgen restauriert und gerettet worden. In drei Kirchen werden 2014 die entdeckten Fresken freigelegt und restauriert. Insgesamt wurden größtenteils mit Unterstützung der HOGs 2013 nicht weniger als 35 Kirchenburgen und vier Orgeln restauriert und zum Teil eingeweiht. Ein neues EU-Kirchenburgenprojekt ist schon in Planung.  Für das Requirieren von Fonds für den Erhalt und die Restaurierung der Kirchenburgenlandschaft sind wir dabei, die „Stiftung Kirchenburgen“ zu gründen. 2013 haben wir das Projekt „Entdecke die Seele Siebenbürgens“ gestartet, das wir heuer fortsetzen. 26 Kirchenburgen (darunter auch einige aus der Umgebung Eurer Heimatgemeinde) werden mit einem Kirchenburgenpass weltweit bereist werden können. Zudem wird in diesen und anderen Kirchenburgen vom Osterfest bis zum Reformationsfest eine reiche Palette von kirchlichen, kulturellen, musikalischen, sportlichen Programmen und Veranstaltungen in und um die Kirchenburgen geboten. Über das Besuchen, die Teilnahme und das Mitmachen hoffen wir so, neue Ressourcen und Freunde der Kirchenburgen und unserer Gemeinschaft zu gewinnen. Auch Ihr könnt dazu beitragen. Mit dem HOG-Verband haben wir ein Kooperationsmodell abgesprochen, das zwischen der Heimatgemeinde – oder bei Diasporagemeinden vom Bezirk – und Eurer HOG geschlossen werden kann und auf dessen Basis eine fruchtbare Zusammenarbeit verbindlich wachsen kann. Im Einklang mit dem HOG-Verband wurde gleichfalls vereinbart, dass die Heimatgemeinden bei  anstehenden Verkäufen die zuständigen HOGs anschreiben und ihre Stellungnahme einholen, um die besten Lösungen für den Erhalt des Erbes unserer Väter zu finden. Gleichzeitig sind wir bestrebt, mit den lokalen Ämtern und Bürger zusammenzuarbeiten, damit sie sich nach und nach auch mit dem Kulturgut in unserem Land identifizieren und zu dessen Erhalt beitragen. Der Erhalt unseres Kulturerbes wird langfristig nur gelingen, wenn Heimatgemeinde, HOG und lokale Gemeinde zusammenarbeiten.

Im Bereich Management ist uns gerade die Nachhaltigkeit des Kulturerbes ein Anliegen, wozu auch eine effiziente Verwaltung in den Gemeinden und Bezirken gehört, wie auch die Solidarität mit den geistlichen und diakonischen Mitarbeitern, deren Dienst wesentlich ist, so dass Kirche nahe bei Gott und den anvertrauten Menschen bleibt.

Dass Ihr Leschkircher Eurer Heimatgemeinde besonderes nahe seid, erfüllt uns mit Dankbarkeit. Besonders das Bedenken der klein gewordenen Gemeinde und Gemeindeglieder vor Ort, aber auch Euren großzügigen Beitrag zum Erhalt der Wehrkirche, zur Reparatur des Kirchturmdaches und die Pflege des Friedhofs wissen wir zu schätzen. Wir sehen es als ein Bekenntnis zu der gemeinsamen Herkunft und Identität und zum gemeinsamen Glauben. Auf Euren treuen Beistand bauen wir auch weiterhin, wissend dass wir zusammengehören und eine gemeinsame Zukunft hier und bei Gott haben werden. Das möge uns glücklich machen.

Mit Segenswünschen

Bischof: Reinhard Guib, Landeskirchenkurator: Friedrich Philippi, Hauptanwalt: Friedrich Gunesch

P.S.

1. Bei konkreten Fragen und Anliegen betreffend die Heimatgemeinde bitten wir die Verbindung zum Bezirkskonsistorium Hermannstadt aufzunehmen.

2. Wir freuen uns, wenn Ihr diesen Brief bei Eurem Heimattreffen verlest und damit die Verbundenheit mit der Heimatkirche zum Ausdruck kommen kann.

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